Kein Industriehafen im europäischen Schutzgebiet ‚Natura 2000‘ auf Wolin!

Im Namen vieler Usedomer möchten wir auf die zunehmende Industrialisierung in Swinemünde aufmerksam machen, die unsere Naturlandschaft an der Pommerschen Bucht und einen umweltbewussten Tourismus massiv gefährdet. Der kontinuierliche Ausbau des Swinemünder Hafens auf Wolin zu einem großem Industriehafen zerstört die schützenswerte Flora und Fauna an dieser Ostseeküste.

Wir fordern alle Usedomer auf, unsere polnischen Mitstreiter in Warszow in ihrem Widerstand gegen den Bau eines Container-Terminals im Bereich des europäischen ‚Natura 2000‘-Schutzgebietzes zu unterstützen.

Blaue Fläche: Geplantes Container Terminal Wollin

Eine europäische Petition gegen das Projekt seitens der BI ‚Rechtes Ufer‘ in Swinemünde hat bisher keine Früchte getragen.

Eine weitere Petition von deutscher Seite sollte auf die geplanten Verletzungen von europäischen Umweltstandards auf Wolin aufmerksam machen.

Laut der Ausschreibung der Hafenverwaltung von Stettin und der Hafenbehörde von Swinemünde wird das Container-Terminal auf Wolin eine Fläche von ca. 400 ha, davon mind. 1,5 km Strand umfassen. Der vorgeschlagene Standort liegt im europäischen Natura-2000-Schutzgebiet in der Pommerschen Bucht. Dieses Gebiet, zusammen mit Dünen, Wald, Flora und Fauna, bilden ein Ökosystem, das unter dem Schutz des Europäischen Ökologischen Netzwerks Natura 2000 steht.

Der Hauptzweck des Betriebs des Europäischen Ökologischen Netzwerks Natura 2000 besteht darin, bestimmte Arten in natürlichen Lebensräumen zu erhalten, die in großem Umfang als wertvoll und bedroht gelten. Ein weiteres wichtiges Ziel ist der Schutz der biologischen Vielfalt. Zwei EU-Richtlinien sind definiert:
die Vogelschutzrichtlinie und die Habitatrichtlinie:

• Die Vogelschutzrichtlinie (Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates 2009/147 / EG vom 30. November 2009 zur Erhaltung von Wildvögeln – ehemals Richtlinie 79 des Rates / 409 / EWG vom 2. April 1979 über die Erhaltung von Wildvögeln) – definiert die Kriterien für die Ausweisung von Schutzgebieten für vom Aussterben bedrohte Vogelarten;

Die Habitatrichtlinie (Richtlinie 92/43 / EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zum Schutz natürlicher Lebensräume und wildlebender Tiere und / oder) – legt die Regeln für den Schutz anderer Tierarten sowie von Pflanzen und natürlichen Lebensräumen sowie Verfahren zum Schutz von Gebieten mit besonderer Bedeutung für die den Schutz der Natur fest.

Natura 2000 Schutzgebiet Wollin

Fakten Container-Terminal:

Das Terminal besteht auf der Seeseite aus einem 1400 m langen und 505 m breiten Pier (70 ha). Dieselbe Fläche wird an Land für die nötige Infrastruktur (Anfahrtswege, Parkplätze, Depots, Gleisanlage) benötigt.

Damit der Pier von den großen Containerschiffen problemlos angefahren werden kann, ist eine Meerwasserspur mit einer Breite von ca. 1300 m vorgesehen, incl. Tiefwasseranflugspur, – Wellenbrecher, – Drehkreuz, – Hafenbecken und Umschlagkai.

Das Containerterminal ermöglicht den gleichzeitigen Betrieb von zwei 400-Meter-Einheiten und einer 200-Meter-Einheit. Das Terminal kann die größten Schiffe aufnehmen, die derzeit über die Ostsee fahren können.
Die Kapazität des Terminals wird mit 1,5, Mill. TEU (Twenty-foot Equivalent Unit) pro Jahr angegeben.

Die Kapazität des Terminals wird mit 1,5, Mill. TEU (Twenty-foot Equivalent Unit) pro Jahr angegeben.

Das Tiefenwasser-Becken benötigt einen Tiefgang von 13,5 m (begrenzt durch die Erdgas Pipeline Nordstream I)

Planzeichung Container Terminal Wollin mit Infrastruktur

Die polnische Regierung hat ein Gesetz erlassen, dass Investitionen in externe Ostseehäfen erleichtern soll.

Die Europäische Kommission sieht die Bestimmungen dieses Gesetzes möglicherweise als Verstoß gegen Art. 11 Absatz 1 der Richtlinie 2011/92 / EU (UVP) an und prüft, ob es unter das laufende Vertragsverletzungsverfahren 2016/2046 (wegen Nichtumsetzung der Richtlinie über die Umweltverträglichkeitsprüfung bei bestimmten öffentlichen und privaten Projekten in acht Fällen) werden kann.

Gasförderung auf Wolin

Neben dem Container-Terminal ist auf Wolin im europäischen Schutzgebiet ‚Natura 2000‘ auch eine Raffinerie zur Gasförderung eines großen Gasvorkommens vor Wolin in Planung, der weitere 4 ha Wald geopfert werden müssten.

Die Kanadische Firma CEP (Central European Petroleum) ist derzeit dabei, die Voraussetzungen für eine Förderung zu schaffen.

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