Unsere Gemeinde braucht ein integriertes Verkehrskonzept

Vorschläge für ein Verkehrskonzept der Gemeinde Ostseebad Heringsdorf


Wie dringend ein solches Verkehrskonzept ist, hat sich mal wieder in der letzten Sitzung des TOV-Ausschusses gezeigt: Der Vorschlag der Verwaltung für einen verkehrsberuhigten Bereich am Ende der Delbrückstrasse wurde abgelehnt.
(OZ vom 18.07.20)

Motivation

Leitmotiv:

Das eigene Auto sollte es für die Dauer des Urlaubs nicht mehr benutzt werden müssen!

Der massive touristische aber auch gewerbliche Individualverkehr in der Gemeinde Heringsdorf mindert dramatisch die Erholungsqualität im Seeheilbad. Die Auswirkungen auf die Luftverschmutzung, Lärmbelästigung und Mobilität sind inzwischen gravierend.

Eine klare Strategie und die Ausarbeitung eines Konzeptes zur Vermeidung von Individualverkehr sind nötig, um diesen negativen Auswirkungen entgegenzusteuern.

Dieser Verkehrsinfarkt ist nicht nur ein Problem dieser Gemeinde, sondern der ganzen Insel. Aber jede Gemeinde kann ihren Teil zu einer Gesamtlösung beitragen.

Brennpunkte:

Regelmäßiger Verkehrskollaps:

  • Anreisetage
  • Großveranstaltungen
  • Kein Strandwetter
  • Lokaler Grenzverkehr

Eine Zusammenarbeit mit Swinemünde ist zu diesem Thema zwingend notwendig.

Um den Urlauber dazu zu bewegen, auf sein Auto zu verzichten sind eine Reihe von Maßnahmen nötig, die sowohl ein attraktives Angebot für ihn enthalten, also auch den sanften Zwang, sein Verhalten zu ändern.

Markenwert ‚Autofrei‘ etablieren!

Maßnahmen:

  1. Durchgehendes touristisches Mobilitätskonzept:
    • Umstieg von Flugzeug und Bahn auf umweltfreundliche Transportmittel (eShuttle, eCar, eBike, Fahrrad-Kutschen, etc.)
    • Verkehrsleitsystem, Alternativrouten, Umstieg auf andere Verkehrsmittel
    • Sammelparkplätze am Ortsrand mit eShuttle zum Hotel und FeWo
    • eShuttle-Service (Kleinbusse) zu allen touristischen Attraktionen
    • eCar-Sharing-Angebote, eBike-Verleih im ganzen Ort
    • Kostenlose Nutzung mit der Kurkarte
  • Verkehrsberuhigung durch dedizierte Verkehrsführung vor Ort
    • Begrenzung und Regelung der Zufahrtskapazitäten (Dynamisches Verkehrslenkungssystem)
    • Konsequente Unterbindung von Schleichwegen (parallel zur Hauptstraße)
    • Leistungsfähiges Fahrradwegenetz (z.B. Fahrradstraßen, Öffnung der Einbahnstraßen für den Fahrradverkehr)
    • Einrichtung von verkehrsfreien Zonen (Fußgängerzonen für die touristischen Hotspots)
    • Tonnagebeschränkungen für LKWs
    • Bessere Kennzeichnung und Kontrolle der 30er-Bereiche
  • Verstetigung des Verkehrs auf Bundes- und Landesstrasse (Grüne Welle)
    • Keine bedarfsabhängigen Ampeln
    • Kreuzungsfreie Querungen für Fußgänger und Radfahrer
    • Elektronisches Parkleitsystem
  • Umstellung der gewerblichen Fahrzeuge und Busse (UBB, Zulieferer, Dienstleister, Handwerksbetriebe) auf elektrische Fahrzeuge
    • Kaiserbäderbahn fährt elektrisch
    • Kommunale Fahrzeuge fahren elektrisch

Beispiele autofreier Urlaubsinseln in Deutschland:

  • Baltrum
  • Juist
  • Insel Hiddensee
  • Langeoog
  • Neuwerk
  • Spiekeroog
  • Wangerooge
  • Helgoland

Informationsmaterial:

Integriertes Verkehrsentwicklungs-konzept Usedom-Wollin 2015
https://repository.difu.de/jspui/bitstream/difu/125976/1/DB0319.pdf

INMOD – Revitalisierung des ÖPNV im ländlichen Raum – Intermodal und elektrisch betrieben – Schlussbericht
http://komob.de/wp-content/uploads/2017/01/inmod_Schlussbericht.pdf

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